Die Sakristei (von lat. sacristia = Kirchenzimmer; ein Aufbewahrungs- und Aufenthaltsraum) wurde gegen Ende des 15. / Anfang des 16. Jahrhunderts an die Peter-Paul-Kirche angebaut, sie wurde zwischen zwei der Strebepfeiler des Kirchenschiffes gesetzt. Durch die sehr dicke Außenmauer der Peter-Paul-Kirche wurde ein Durchbruch hergestellt, um einen Zugang zu erhalten.
Die Sakristei enthielt wohl früher eine Art Ausguss, eine Waschmöglichkeit mit einer Ablaufrinne nach außen, ein sogenanntes Sakrarium oder auch Lavabo. In die dicken Außenwände der Sakristei waren Nischen eingelassen, die zu Aufbewahrungszwecken dienten. Sehr wahrscheinlich wird auch in einer großen Nische ein Altar gestanden haben.
Der Zugang zur Sakristei vom Kirchenschiff aus sowie wohl auch die Wandnischen sind im Zuge der sehr umfangreichen Umbauarbeiten an der Kirche gegen Ende des 19. Jahrhunderts verschlossen und durch einen schmalen seitlichen Zugang ersetzt worden.
Nach dem Krieg wurden die Wände verputzt und der historische Ziegelfußboden mit sogenannten Sauerkrautplatten und Estrich überbaut. Das alte Portal wurde durch Mauerdurchbrüche für elektrische Leitungen und den Einbau eines Schaltschrankes beschädigt.
Bei der Sanierung der Peter-Paul-Kirche konnten der originale Fußboden aus Handstrichziegeln und die Nischen wieder freigelegt werden. Die Wände und das Gewölbe wurden restauriert und mit einem wahrscheinlichen originalen Putz und Anstrich versehen. In die Nischen wurden Eichenholzschränke eingebaut und es gibt auch wieder eine dem Original nachempfundene Wasserentnahmestelle.
Die Sakristei ist ganzjährig temperiert, so dass auch in der kalten Jahreszeit Andachten gehalten werden können.