Taufe


Die TAUFE ist Grund des Lebens und fester Bund mit Gott.

Taufe – was ist das? Warum taufen wir?

Ohne Wasser kein Leben.

Mit diesem Motto wirbt der Wasserverband Lausitz.
Und das wissen wir auch aus eigener Erfahrung und es ist wissenschaftlich belegt: Ohne Wasser kein Leben.
Was für unseren Leib so lebenswichtig ist, gilt auch für unsere Seele – für unser inneres Wachstum, unser seelisches Gleichgewicht.
Das Wasser der Taufe ist notwendig – es wendet die Not, ein Leben ohne festen Grund zu leben.
Es wendet die Not in ständiger Angst und Unsicherheit zu leben: von einem Moment zum anderen unterzugehen.
Deshalb auch das ursprüngliche „Untertauchen“ des Täuflings.
Das griechische Wort für „taufen“ im Neuen Testament ist baptízein (βαπτίζει>) und bedeutet „ein-“ oder „untertauchen“. Jesus wurde im Jordan untergetaucht und spürte beim Auftauchen: Gott rettet! Er spürte
das befreiende Handeln Gottes am eigenen Leib.
Die Rettung aus der Tiefe, aus abgründigen Fluten durchzieht die ganze Bibel als Grundmotiv.
Wie in Psalm 18, Vers 17 beschrieben: „Er griff herab aus der Höhe, fasste mich, zog mich heraus aus gewaltigen Wassern.“
Oder die Geschichte von der Rettung am Schilfmeer 52. Mose 14, 15-31).

Wie wird getauft?

Mit Wasser beginnt das Leben. Auch das eines Christen: in der TAUFE, dem dreimaligen Übergießen des Kopfes mit dem Wasser aus dem Taufbecken.
Und den dazugehörigen Worten: „Ich taufe dich auf den Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
Das meint unseren Glauben an Gott, der uns begegnet als:
Gott, der Schöpfer oder Geber unseres Lebens.
Gott, der in Jesus ein Gesicht bekommen hat, als Mensch auf Erden.
Gott, der uns mit seinem Geist belebt und ermutigt zu einem Leben der Gottes- und Nächstenliebe.

Zu diesem Gott bekennt sich der- oder diejenige, die sich taufen lassen möchte gemeinsam mit der Gemeinde.

Das Glaubensbekenntnis gehört deshalb zur Tauffeier dazu.
Meist wird das Glaubensbekenntnis der frühen Kirche gesprochen, unter Punkt 7 zu finden.
Und kann mit einem anders formulierten ergänzt werden.
Und es kann auch ein mit eigenen Worten formuliertes Bekenntnis gesprochen werden.

Bei der Taufe eines Kindes bekennen seine Eltern und Paten, gemeinsam mit der Gemeinde stellvertretend für das Kind den Glauben.
Später, bei der Konfirmation, wird die Taufe aus Kindertagen bestätigt mit dem eigenen „Ja“ in einem festlichen Konfirmationsgottesdienst.

Wo wird getauft und wann?

Es wird in der Kirche getauft, am Taufstein oder Taufbecken.
Und meist an einem Sonntagmorgen in einem Gottesdienst der Gemeinde.
Denn es wird in die Gemeinde hinein getauft.
Die eigene Familie wird sozusagen größer und sichtbar erweitert mit allen Christen im Ort und weltweit.
Man gehört sozusagen zur weltweiten Familie der Christen. Man hat also überall ein Zuhause in der jeweiligen Kirchengemeinde vor Ort, und trifft sich im Gottesdienst im Haus Gottes (Kirche) um Gott Nahe zu sein, ihn zu hören ihm zu danken, zu bitten und kommt zu Tisch in der Feier des
Abendmahls.
Brot und Wein werden miteinander geteilt, Gemeinschaft gefeiert, ein Neuanfang für die kommende Woche oder ein neues Leben geschenkt, durch den Zuspruch der Vergebung.
An diesem Tisch Gottes wird niemand zurückgewiesen – Keiner und Keine wird ausgeschlossen.

In welchem Alter wird getauft?

Anfangs wurde die Erwachsenentaufe praktiziert. Der Taufe ging das persönliche Bekenntnis des Glaubens voraus. Und recht bald bildete sich die Praxis der Taufunterweisung der Erwachsenen heraus. Vergleichbar heute mit der „Christenlehre“ für die Kinder und des Konfirmandenunterrichts in der 7. und 8. Klasse.

In der frühen Kirche wurden dann mit den Erwachsenen auch die Kinder einer Familie mitgetauft. Auch die Kinder sollten in das Heil und den Segen Gottes in der Taufe hineingenommen werden. Der Unterricht folgte später.
Irgendwann wurden die Kinder dann möglichst bis zum 3. Lebenstag getauft.
Denn man wollte, dass das kleine Menschenkind nicht verlorengeht und etwa in die Hölle kommt. Das glauben wir heute nicht mehr.

Wir glauben, dass die Taufe eine Antwort auf Gottes Gabe ist. Die Gabe des Lebens, dass er uns oder eben dem Taufkind geschenkt hat.

Deshalb werden Kinder und Erwachsene getauft.
Für das Beibehalten der Kindertaufe spricht sich Martin Luther einmal mit
folgender Begründung aus:
„Wäre nicht die Kindertaufe, dann gäbe es keine Kirche, denn wenn die
Erwachsenen die Macht Satans sähen, würden sie sich nicht taufen lassen
und ihm absagen.“

In der Feier der Taufe sagen wir Gott von Herzen Dank für das Kind und bitten ihn, er möge es leiten und die nötige Kraft und Zuversicht geben, sein Leben zu bestehen.
In der Taufe vertrauen wir uns Gott an, als unserem liebevollen Vater, dass er uns hilft, zu erkennen, was sein Wille für unser Leben ist. Und wir vertrauen: wenn wir uns irren, ganz verirren und verloren gehen, dann gibt er uns nicht auf. Gott holt uns zurück zu sich. Er wartet und bleibt uns treu, als der barmherzige Vater oder wie eine treusorgende Mutter.

Wie lange gilt die Taufe?

Die Taufe gilt ein Leben lang. Sie ist ein Zeichen, ein Siegel das bleibt, auch wenn ich meinen Glauben verliere oder vergesse. Gott vergisst mich nicht.
Mit der Erklärung über den Austritt aus der Kirche enden die kirchlichen Pflichten (Kirchensteuer) und Rechte (Taufe, Trauung ..).
Aber die zusage bleibt: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.“ Jesaja 43, 1

Jederzeit ist ein Kircheneintritt beim Pfarramt möglich. Die Türen stehen immer offen!

Was geht der Taufe voraus?

Bei einem Kind wird die Taufe von den Eltern beim Pfarramt angemeldet.
Mindestens ein Elternteil muss Mitglied der Kirche sein.
Paten stehen dem Kind zur Seite als Helfer in der Not und vor allem als Beter für das Patenkind. Mindestens ein Pate muss zur christlichen Gemeinde gehören.
Bei einem Erwachsenen gibt es zuvor eine Unterweisung im Glauben.

Ein Taufspruch begleitet das Leben eines Getauften als Verheißung oder als Zuspruch.
Eine Taufkerze wird zur Taufe geschenkt, dass sie leuchte zur Erinnerung an Jesus Christus, der von sich sagt: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern das Licht des Lebens haben.“ Johannes 8, 12
Und dass die Taufkerze an den Tauftag erinnern möge und in Zeiten der Not den Trost und Halt gibt.

Taufbekenntnisse

Apostolisches Glaubensbekenntnis
(Taufbekenntnis aus dem 8. Jahrhundert)

Ich glaube an Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben. Amen.

Bekenntnis des Glaubens
Aus der Sinfonia Oecumenica

Wir gehören dem Schöpfer,
nach dessen Bild wir alle geschaffen sind.
In Gott atmen wir, in Gott leben wir,
in Gott teilen wir das Leben der ganzen Schöpfung.

Wir gehören Jesus Christus,
dem wahren Ebenbild Gottes und der Menschheit.
In ihm atmet Gott, in ihm lebt Gott,
durch ihn werden wir versöhnt.

Wir gehören dem Heiligen Geist,
der uns neues Leben schenkt
und unseren Glauben stärkt.
Im Geist atmet Liebe, im Geist lebt Wahrheit,
der Atem Gottes bewegt uns allezeit.

Wir gehören der Heiligen Dreieinigkeit,
die eine in allen und drei in einer ist.
In Gott sind wir alle geschaffen,
in Christus sind wir alle gerettet,
im Geist sind wir alle vereint. Amen.

Bekenntnis des Glaubens

Ich glaube, dass durch Jesus Christus
eine Liebe in unsere Welt gekommen ist,
die die Welt verändert.

Ich glaube, dass diese Liebe von Gott kommt
und das All und jeden einzelnen trägt.

Ich glaube, dass Gott durch uns Christen
den Geist der Versöhnung ausbreiten will,
um seine gute Welt heraufzuführen.
Amen.