60 Jahre Eule-Orgel – das Festjahr für unsere Gemeinde

24.März2020

Die Orgel in unserer Peter-Paul-Kirche wurde am 1. Advent 1960 feierlich eingeweiht. Im Zuge des Wiederaufbaus der Kirche nach den Zerstörungen des 2. Weltkrieges wurde die Errichtung einer neuen Orgel in den Jahren 1956- 1958 geplant.

Jörg Hammer hatte seinen kirchenmusikalischen Dienst am 1.8.1956 nach Abschluss des Kirchenmusikstudiums in Görlitz in Senftenberg begonnen. Er lebt nun im hohen Alter im Sächsischen und erinnert sich gut an jene Zeit des Aufbaus. Ihm sei an dieser Stelle herzlich gedankt für seine guten begleitenden Worte.
Erbauer der neuen Orgel sollte die Firma „Hermann Eule-Orgelbau“, gegründet 1872 in Bautzen, werden. 1957 hatte Hans Eule die Firmenleitung übernommen und mit ihm wurde das Werk für Senftenberg geplant. 10.000 Arbeitsstunden hätte es gebraucht die neobarocke, mechanische Tonkanzellenladenorgel mit 3 Manualen und Pedal zu erbauen, so erinnert sich Jörg Hammer. Es ist das "opus 297" der Firma.
 

Die Disposition
Hauptwerk (HW)Oberwerk (OW)Rückpositiv (RP)Pedal (PD)
11 Praestant 8´21 Quintade 8´30 Tremulant41 Subbaß 16´
12 Quintade 16´22 Koppelflöte 8´31 Krummhorn 8´31 Krummhorn 8´
13 Rohrgedackt 8´23 Rohrflöte 4´32 Zimbel 2f.43 Choralbaß 4´
14 Oktave 4´24 Oktave 2´33 Sesquialtera 2f.44 Gedacktbaß 8´
15 Nasard 2 2/325 Schwiegel 1´34 Quinte 1 1/345 Hintersatz 6 f.
16 Flachflöte 2´26 Scharf 4-5 f.35 Waldflöte 2´46 Posaune 16´
17 Mixtur 5-6 f.27 Rankett 16´36 Gedackt 8´47 Clarion 4´
18 Trompete 8´28 Tremulant37 Prinzipal 4´48 OW-PD - Koppel
19 OW-HW –Koppel(Das OW hat einen Schweller) 49 HW-PD - Koppel
20 RP-HW – Koppel  

 

 

Vorbild ist die Orgel der Barockzeit in ihrer Bauart und Disposition, wie wir sie von Georg Silbermann kennen. Die Kirchenmusik der Nachkriegszeit verlässt zunächst die Epoche der Romantik und Spätromantik und besinnt sich auf Buxtehude, Bach u.a., die in ihrer Musik der Reformation verbunden sind. So führte auch Kantor Hammer die Form der Orgelvesper in Senftenberg wieder ein.
Von April – November 1961 fand sie zunächst wöchentlich am Samstagabend statt. Später wurde sie als Geistliche Abendmusik monatlich fortgeführt. Hinzu kamen Konzerte.
1965 konnten die Zungenstimmen eingebaut werden. Zungenstimmen wurden in Westdeutschland von der Firma Giesecke in der DDR eingeführt und vollendeten den Orgelbau.

Reparaturen gab es seit 1960 im größeren Umfang 2003 und 2012 und 2019. 2003 und 2019 gingen heiße Sommer voraus. 2012 wurde die Orgel im Zuge einer großen Renovierung der Kirche teilweise abgebaut, eingelagert und nach Reinigung wiederaufgebaut. 2003 und 2019 sind Undichtheiten in der Windanlage ursächlich behoben worden. Doch bleibt diese Orgel wie der Ursprung ihres Namens in altgriechischer Sprache bekennt „Werkzeug“ -- „Instrument“ -- „Organ“ -- ein vom Wind erwecktes Pfeifenwerk.

Seit 2010 finden neben Konzerten im Juli, August und in der Adventszeit freitags „Kleine Orgelmusiken“ statt, die sich der Tradition der Orgelvesper in freier Form anschließen.

24. März 2020
Margret Schulz
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Autor des Artikels

Margret Schulz

Regionalkantorin

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